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Roadmap-Tagung zu einem interdisziplinären Lexikonprojekt

Tiere in den Literaturen des Mittelalters

Erbacher Hof Mainz - 19.-21. Mai 2008

 

Gegenstand der Tagung

Gegenstand der Tagung sind zentrale thematische und methodische Aspekte des Projektthemas. Dazu gehören fachwissenschaftliche Themen wie die Tiersymbolik in und außerhalb der Literatur, die Bedeutung der Fabeltiere (bis in die Frühe Neuzeit) und das Verhältnis zwischen Tier und Mensch, aber auch die Quellenproblematik. Methodische Fragen betreffen zum einen die Konzeption des Lexikons, zum anderen Möglichkeiten der Vernetzung und Kooperation wie der Publikation. Daher sucht die Tagung das Gespräch nicht nur zwischen den verschiedenen Philologien (vertreten sind: Latinistik, Romanistik, Anglistik, Germanistik, Niederlandistik), sondern auch den Dialog mit Geschichte, genauer: Kultur- und Naturgeschichte.

Ziele der Tagung

Ziel unserer Roadmap-Tagung ist es, gemeinsam mit international einschlägigen Fachgelehrten verschiedener Disziplinen, Herausgebern und/oder Redakteuren von vergleichbaren Lexikonprojekten, Vertretern aus Verlag und Förderorganisationen sowie interessierten Wissenschaftlern aus angrenzenden Fachgebieten die Konzeption unseres Projekts „Tiere in der Literatur des Mittelalters. Ein interdisziplinäres Lexikon“ auf breiter interdisziplinärer Basis und hohem wissenschaftlichen Niveau zu diskutieren. Diese Diskussion soll zur Vertiefung und Verfeinerung der bisherigen Lexikon-Konzeption und des Projektplans führen. Ein weiteres wichtiges Ziel der Tagung ist die Etablierung eines internationalen Experten-Netzwerks, welches das Langfrist-Projekt auch in Zukunft aktiv mitträgt.

Konzeption der Tagung

Um diese Ziele zu erreichen, ist Folgendes vorgesehen:

  • eine Table ronde – im Anschluss an die Projektpräsentation – zu Chancen und Perspektiven des Lexikonprojekts (u. a. mit Vertretern aus Förderorganisationen und fundraising-erfahrenen Wissenschaftlern): Erörtert werden sollen Möglichkeiten und Probleme der interdisziplinären und internationalen Zusammenarbeit sowie der Förderung eines solchen Langfristvorhabens. Konkret diskutiert werden: die bis dahin erstellten Probe-Lexikonartikel („Elefant“, „Delfin“, in Vorbereitung: „Ameise“ und „Kranich“), die (auf der Basis dieser Artikel entwickelte) Demo-CD, die eine digitale Testversion des Lexikons enthält, sowie der bis dahin ausgearbeitete Projektplan.

  • wissenschaftliche Vorträge zu folgenden thematischen Arbeitsbereichen des Lexikonprojekts:

    Tiersymbolik
    : Das hochkomplexe Feld der diskursbedingten, aber auch diskursimmanenten Differenzierungen in den Zuschreibungen von Symbolgehalten zu Tieren ist, da noch längst nicht zur Gänze wissenschaftlich erschlossen, zentraler Gegenstand des Lexikonprojekts und eröffnet deshalb den fachwissenschaftlichen Part der Tagung. Die Problematik wird anhand neuester Forschungsergebnisse zum Bären (in kirchlichem Kontext) und zum Esel (in literarischem Kontext) erörtert.

    Fabeltiere: Die Integration der Fabeltiere in die natürliche Fauna gehört zu den Spezifika mittelalterlichen Umgangs mit der Tierwelt. Einhorn und Drache zählen dabei zu den prominentesten mittelalterlichen Fabeltieren. Während der eine Vortrag erste Ergebnisse aus einem größeren Projekt zur Kulturgeschichte des Einhorns vorstellt, gewinnt das Thema im anderen Vortrag eine historische Perspektivierung, indem die Nachwirkungen mittelalterlicher Drachenkunde bis in die Frühe Neuzeit verfolgt werden.

    Tier und Mensch: Die Relation des mittelalterlichen Menschen zum Tier real- und kulturhistorisch neu zu beleuchten, ist Aufgabe der dritten Sektion. Dies wird hier geleistet anhand eines Fallbeispiels aus dem kürzlich abgeschlossenen Projekt „A Cultural History of Animals in the Medieval Age“ sowie einer Studie zum bisher wenig beachteten Verhältnis von Maus und Mensch.

    Quellenproblematik: Ein Kernproblem der konkreten Lexikonarbeit besteht in der Inhomogenität der Quellen und der jeweiligen Quellenlage. Die Problematik wird hier exemplarisch entfaltet an zwei für das Lexikonprojekt maßgeblichen Bereichen, nämlich am Beispiel der naturkundlichen Enzyklopädien und der Archäozoologie.
In den vorgesehenen Vorträgen werden vor allem aktuelle Forschungsergebnisse (auch aus laufenden bzw. jüngst abgeschlossenen kulturwissenschaftlichen wie literarhistorischen Projekten) kommuniziert. Dieser fachwissenschaftliche Part soll so dazu dienen, Ziel und Zweck unseres Lexikonprojektes vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Forschungsstandes klarer zu definieren und die Perspektiven zu weiterer Forschungsarbeit genauer zu skizzieren.
  • Impulsreferate und/oder Erfahrungsberichte aus vergleichbaren Projekten, insbesondere zur Frage der Publikation. Da das Tierlexikonprojekt derselben Wissenschaftstradition entspringt wie das Zahlenlexikon sowie das fast abgeschlossene Farbenlexikon von der Universität Münster, ist der Erfahrungsbericht eines maßgeblich beteiligten Kollegen für unser Projekt von großem Nutzen. Immer wieder gewünscht wird für unser Projekt die Angliederung einer Bilddatenbank, weshalb die Tagung auch dazu genutzt wird, Kooperationsmöglichkeiten mit einem bestehenden Projekt auszuloten.
    Methoden EDV-gestützter Enzyklopädie und Alternativen zur Online-Publikation sind das Thema der letzten Sektion. Von Verlagsseite werden Möglichkeiten einer Printpublikation erörtert. Das "Handwörterbuch der antiken Sklaverei" (entwickelt am Trierer Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften) dient als unmittelbares Vorbild für die eigene digitale Version.

Am Ende ist eine Abschlussdiskussion vorgesehen, in der die zentralen Ergebnisse der Tagung strukturiert und für den auszuarbeitenden Projektplan (siehe Ergebnis der Tagung) fruchtbar gemacht werden sollen.

Die Tagungssprachen sind – wie die Arbeitssprachen des Lexikons – Deutsch, Englisch und Französisch.

Tagungsort

Erbacher Hof , Akademie des Bistums Mainz, Tagungszentrum
Edith-Stein-Zimmer
Grebenstraße 24-26 , 55116 Mainz
http://www.ebh-mainz.de


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